Überblick

Kurze Geschichte des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums

 

Wenn man das Johann-Michael-Sailer-Gymnasium hier in Dillingen wirklich verstehen

will, muss man wissen, dass diese Schule zu den ältesten in ganz Bayern gehört, was

aber nicht heißt, dass das Schulgebäude an sich alt ist. Denn wir haben hier den großen

Vorteil, dass wir ein neue Schulanlage haben, und trotzdem eine sehr lange Geschichte.

Und diese beginnt 1550: 2025 wird die Schule also 475 Jahre alt.

Der Augsburger Bischof – Kardinal Otto Truchsess von Waldburg – gründete mit

Genehmigung des Papstes 1550 in Dillingen eine Hochschule vor allem zur Ausbildung

von Priestern. Dazu brauchte man auch ein Gymnasium, um Schüler auf diese

Universität vorzubereiten – allerwichtigstes Fach war Latein. (Naturwissenschaftliche

Fächer gab es erst allmählich ab dem 18. Jahrhundert.)

Insgesamt ging es bei der Gründung wohl am meisten um die Sicherung der „richtigen“

katholischen Erziehung, weil die Reformation gerade für viel Verunsicherung sorgte.

Martin Luther lebte bis 1546, er starb also vier Jahre vor der Gründung des

Gymnasiums. Geführt wurden die Universität und das Gymnasium zuerst vom

Dominikanerorden und dann ungefähr 200 Jahre von den Jesuiten. Untergebracht war

die Schule lange in den Gebäuden, wo heute die Akademie für Lehrerfortbildung

angesiedelt ist, und dann im Gebäude der heutigen Studienbibliothek in der Kardinal-

von-Waldburg-Straße.

Sehr wichtig für die Schulgeschichte wurde dann die Zeit Napoleons, der rund um das

Jahr 1800 ganz Deutschland durcheinander brachte. Die Bischöfe verloren dabei die

fürstliche Macht über ihre Herrschaftsgebiete. Natürlich auch der Bischof von Augsburg:

Dillingen wurde bayerisch, die Universität in Dillingen wurde 1803 aufgelöst, das

Gymnasium blieb aber erhalten und wurde 1806 ein staatliches Gymnasium, ein

„königlich bayerisches Gymnasium“, das im 19. Jh. durchschnittlich immerhin schon 300

Schüler hatte. Napoleon war also verantwortlich dafür, dass in Dillingen nicht mehr der

Augsburger Bischof herrschte, sondern der bayerische König Maximilian I.

Die Schule, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich ab den 1960er-Jahren:

1961 zog man um in das neue Schulgebäude hier an der Ziegelstraße. 1964 waren dann

schließlich alle neuen Gebäudeteile fertig, zum Beispiel die Physikräume an der Stelle,

wo heute die Räume der Ganztagesschule sind. Das Gebäude, in dem die Klassenzimmer

waren, steht heute nicht mehr. An dieser Stelle wurde im Oktober 2024 der ganz neue Neubau

eingeweiht.

Seit 1964 heißt die Schule „Johann-Michael-Sailer-Gymnasium“. Das bayerische

Kultusministerium hat diesen Namen verliehen, der an einen berühmten Lehrer hier in

Dillingen erinnert: Der Priester Johann Michael Sailer, der später Bischof von

Regensburg wurde, war ab 1784 für zehn Jahre Professor an der Dillinger Universität. Er

war sehr von der Aufklärung geprägt und dachte sogar so modern, dass er seinen

Unterricht an der Hochschule nicht wie sonst noch üblich auf Latein, sondern in

deutscher Sprache hielt.

Interessant aus neuerer Zeit ist abschließend die Einweihung des sogenannten „grünen

Baus“ 1977 und die Einweihung der heutigen Aula 1999 zu nennen. Allen bekannt ist

dann natürlich der ganz große Um- und Neubau ab 2015, der 2024 zumindest

weitgehend abgeschlossen ist, und wir uns über eine wirklich gut ausgestattete Schule

freuen dürfen.

Allen „alten“ und künftigen Freunden unseres „Sailer-Gymnasiums“ viel Freude an der

Schule und Spaß beim Lernen!

 

StD Reiner Kohlberger