Erich Pawlu
Erich Pawlu (1934-2022)
Erich Pawlu, geboren 1934 in Frankstadt (heute Tschechien, Nový Malín, bis 1947 Frankštát), war ein deutscher Schriftsteller und langjähriger Gymnasiallehrer. Nach der Vertreibung aus dem Sudetenland kam Pawlu nach Ingolstadt. Er machte dort 1953 am Reuchlin-Gymnasium sein Abitur und absolvierte danach bis 1957 ein Studium der Germanistik, Geschichte, und Geographie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 1959 bis 1996 arbeitete Erich Pawlu als Lehrer am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen und prägte dort viele Schülerjahrgänge. Der Lehrer und Schriftsteller brachte es im Laufe seines Lebens auf mehr als 24.000 Veröffentlichungen – viele davon in der Donau Zeitung. Pawlu schrieb dabei auch Satiren, Erzählungen, Kurzgeschichten und insgesamt 20 Bücher. Sein Werk „Gestörte Spiele oder Das umgedrehte Hitlerbild“ (1981) brachte ihm den Sudetendeutschen Kulturpreis für Literatur ein. Pawlus Satiren hatte anfangs einen ernsten Hintergrund, sie war für ihn eine Möglichkeit, mit der Brutalität der Vertreibung zurechtzukommen. Am erfolgreichsten wurde sein Buch „Wenn der Computer Geschichten macht“, das in sieben Auflagen erschien. Sein 1982 erschienenes Buch „Ein kleines bißchen Reife“ behandelt in amüsanter Weise die Geschichten mehrerer Schülerinnen und Schüler, die an einem fiktiven Kleinstadtgymnasium zur Abiturprüfung antreten. Auf dem Schutzumschlag des Buches sind damalige Schülerinnen und Schüler des Sailer-Gymnasiums abgebildet.
Erich Pawlu prägte das kulturelle Leben in der Dillinger Region auf vielfältige Weise. Pawlu wirkte mehr als 25 Jahre an der Dillinger Volkshochschule mit. Er war Juryvorsitzender bei der Vergabe des Literaturpreises bei den Landkreiskulturtagen und Mitglied in einem literarischen Quintet. Verdienste erwarb sich Erich Pawlu als kundiger Kulturredakteur und Theaterrezensent der Donau-Zeitung sowie als langjähriges Vorstandsmitglied des Historischen Vereins Dillingen. Am 19. August 2022 verstarb Erich Pawlu in Dillingen.
Sein größter Verdienst war aber wohl, dass er 37 Jahre lang Schüler und Schülerinnen am Dillinger Sailer-Gymnasium für Literatur und Geschichte begeistert hat.
Lucas Veh

