Johann Michael Feneberg

Johann Michael Fenerberg (1751–1812)

Johann Michael Feneberg, geboren am 9. Februar 1751 in Oberdorf im Allgäu und verstorben am 12. Oktober 1812, war ein römisch-katholischer Priester und Theologe. Feneberg war ein Weggefährte Johann Michael Sailers. Ärmlichen und prekären Verhältnisse entstammend, konnte Feneberg durch die finanzielle Opferbereitschaft seiner Eltern sowie durch ein Stipendium ab 1762 die Lateinschule in Kaufbeuren besuchen.

Nach zwei Jahren wechselte er auf das Augsburger Jesuitenkolleg St. Salvador. Nach dem Eintritt in ein jesuitisches Noviziat in Ingolstadt lernte er 1770 Johann Michael Sailer kennen. Im Jahre 1785, als Feneberg zum Professor für Poesie an die Universität Dillingen bestellt wurde, kreuzten sich seine Wege abermals mit denen von Sailer. Feneberg und Sailer setzten sich in identischer Denkart mit theologischen Fragen auseinander. Sie wollten beide den christlichen Glauben aus einer sich breitmachenden dogmatischen Starre befreien. Feneberg war in seiner Dillinger Zeit nicht nur Professor an der Universität, sondern er unterrichtete auch am damaligen Gymnasium in Dillingen, das heute das Johann-Michael-Sailer Gymnasium ist.

Sein Freund Sailer schrieb über Johann Michael Feneberg, dessen Wirken am Gymnasium sei ein paradiesischer Frühling für die Schule, sein Erscheinen sei eine goldene Stunde für das Gymnasium, mit ihm sei eine edle Harmonie der Geister und Herzen in die Lehranstalt eingetreten.[1]

 

Simon Peters

 

[1] zitiert bei Böhm, Hans: Ein Autograph des „Stelzenmichels“ Feneberg im Dillinger Stadtarchiv. In: JHVD LXXXII (1980). S. 101-116, hier S. 102.