Friedrich Zoepfl

Friedrich Zoepfl (1885-1973)

Friedrich Zoepfl, geboren am 6. Januar 1885 in Murnau, war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Historiker. Nach dem Beginn seiner Schulausbildung 1891 und dem Besuch des bischöflichen Seminars in Dillingen ab 1897, legte er 1905 das Abitur am Dillinger Gymnasium ab. Es folgte das Studium der Philosophie und Theologie an der Universität München. Im Jahr 1909 wurde er zum Priester geweiht. 1923 trat er als Benefiziat und Bibliothekar in Maihingen in den Dienst der Fürsten zu Oettingen-Wallerstein, wo er mit seiner „Deutschen Kulturgeschichte“ begann, die 1928 und 1930 in zwei Bänden erschien. 1930 wurde Zoepfl Professor für Geschichte und Kunstgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen. Er unterzeichnete 1933 das „Bekenntnis der Professoren zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. Die antidemokratischen, reaktionären und deutschnational-völkischen Ideologeme der Nationalsozialisten scheinen in seinem damaligen Denken eine gewisse Resonanz erzeugt zu haben.

 

Nach seiner Emeritierung 1953 widmete er sich weiterhin der Geschichte des Bistums Augsburg und veröffentlichte dazu 1955 und 1969 zwei umfassende Bände. 1964 steuerte er eine stadthistorische Einleitung zum Kunstdenkmäler-Band „Stadt Dillingen an der Donau“ bei, die als Separatdruck unter dem Titel „Geschichte der Stadt Dillingen“ erschien. Am 19.12.1973 verstarb er im Krankenhaus St. Elisabeth in Dillingen. Friedrich Zoepfl, der über 250 Aufsätze und Bücher verfasste, gilt auch heute noch als einer der bedeutendsten Historiker der Stadt Dillingen und des Bistums Augsburg. 

 

Mike Ell